
Seit 2015 hilft die Stiftung “Kinderstimmen” Kindern, die Opfer eines Krieges wurden. Heute, während der großflächigen Invasion Russlands in die Ukraine, helfen wir betroffen Kindern und Familien rund um die Uhr, erweisen dringende psychologische Hilfe, assistieren bei der Evakuierung.
Unser Ziel ist, die Bedingungen zu schaffen, unter welchen jedes Kind gehört wird und ihre Rechte geschützt werden.
Unsere Werte
- Wir respektieren Würde und Rechte des Kindes.
- Jedes ukrainische Kind ist ein Kriegskind, aber jedes empfindet den Krieg auf eigene Weise. Es ist wichtig, alle Kinder zu hören und denen beizubringen, die Kontrolle über die Geschehnisse zu behalten, damit man von Hilfe nicht abhängig wird.
- Wir glauben, dass man die besten Ergebnisse beim Überwinden der Kriegstraumen mithilfe von Fachleuten erzielen kann.
- Indem wir in diesen Prozess die Eltern miteinbeziehen, beugen wir Konflikte und Probleme in Familien vor.
- Wir sind für die Zukunft, wo Kinder keine Kriegsopfer sind, sondern ferie und glückliche Bürger.
- Wir arbeiten zusammen mit Kindern und für Kinder.
Geschichte der Gründung des Fonds
Die Gründung des Fonds „Stimmen der Kinder“ mit seinen vielen Initiativen und einem großen Team war ungeplant, aber völlig logisch, wenn man sich die Geschichten ihrer Mitbegründer ansieht.
Seit Beginn der bewaffneten Aggression Russlands gegen die Ukraine im Jahr 2014 verbrachte Olena Rozvadovska viel Zeit im Donbas, leistete den Anwohnern humanitäre Hilfe, überzeugte sie zur Evakuierung und suchte nach Möglichkeiten, betroffene Kinder zu rehabilitieren.

Olena arbeitete direkt mit den Menschen, gab ihre eigene Vorräte aus und organisierte Sammlungen, um Kindern zu helfen. In der Folge begannen sich internationale Initiativen an sie zu wenden, die Hilfe beim Verfassen von Berichten aus der Szenerie und bei der Beratung zu den Bedürfnissen brauchten, für die wohltätige Mittel verwendet werden sollten.
Azad Safarov war ein Dokumentarfilmer, der in den Osten der Ukraine reiste, um einen Film über den Krieg zu drehen. Dort traf er Olena und sie arbeiteten gemeinsam an dem Film „A House Made of Splinters“ über Kinder aus einem zerstörten Unterschlupf, deren Schicksal sich augenblicklich änderte.
Asad und Olena wollten nicht nur das Thema über den Krieg in der Ukraine im Ausland bekanntmachen, sondern auch gezielte Hilfe für diese Kinder zu sammeln. Deshalb wurde die Gründung der Stiftung im Jahr 2019 zu einer dringenden Notwendigkeit. So begann die Geschichte von „Stimmen der Kinder“.

Zu dieser Zeit hatte Olena Bekannten fast in jeder Frontsiedlung und war mit vielen gleichgesinnten Aktivisten befreundet, sodass die Vereinigung bald stattfand.
Wenn man ein Freiwilliger ist — ist er nur ein Freiwilliger, er hat zwei Arme, zwei Beine, ein Auto und ein Gehalt, von dem man Mittel spenden kann. Aber wenn ihm andere anschließen — werden sie ein Team und können größere Kraft werden.
Olena Roswadowska
Stimmen der Kinder“ wurde zu dieser Kraft. Die Kraft, die von der Idee getrieben wird, dass Kriegskinder eine sichere, unbeschwerte und glückliche Kindheit haben sollen.
Seitdem konzentriert sich unsere Stiftung darauf, Kindern, die unter Feindseligkeiten und traumatischen Ereignissen im Osten der Ukraine gelitten haben, psychologische Unterstützung zu leisten. Wir leisteten psychologische Einzeln- und Gruppenhilfe, führten Kunsttherapiekurse in den Frontgebieten durch, organisierten die Arbeit mobiler Psychologen für Kinder in Internaten von den Gebieten Donezk und Luhansk.
Seit dem Beginn der massiven russischen Invasion in der Ukraine, mussten wir unsere Arbeit möglichst schnell ausweiten, um nicht nur im Osten, sondern auch im ganzen Land für Kinder arbeiten zu können. Die Arbeit des Teams „Stimmen der Kinder“ in den ersten drei Monaten dieses Krieges kann wie Notfallmaßnahmen bezeichnet sein, denn wir engagierten uns in der operativen Krisenberatung von Familien mit Kindern, die es am nötigsten hatten. Oft waren es Kinder, die sich lange Zeit vor Beschuss versteckten, eine schwierige Evakuierung aus Krisenherden überlebten oder verletzt wurden. Die Hauptaufgabe unserer Psychologen war es, die Kinder und ihre Eltern aus der Schockstarre zu holen und ihnen mithilfe Routinegesprächen psychologische Stabilität und Sicherheit zu gewährleisten. Wir leisteten auch humanitäre Hilfe und evakuierten Familien aus dem Osten, wo die Kämpfe am heftigsten waren.

Im Laufe der Zeit wurde uns klar, dass die Arbeit der Stiftung erweiterter und systematischer sein sollte. Denn die Bewältigung der Kriegsfolgen, ist ein langer Weg, den wir noch viele Jahren gehen werden.
Genau deshalb konzentrieren wir uns jetzt auf der Erstellung fortlaufender Hilfsprogramme, die unterschiedliche Bedürfnisse und Formate abdecken. Es geht um:
- Bereitstellung von psychosozialer Unterstützung und Rehabilitation von Kindern und Familien;
- Befriedigung zusätzlicher Bildungs- und Freizeitbedürfnisse von Kindern;
- Anwaltschaft für Kinderrechte;
- Evakuierungshilfe und Gewährleistung des Zugangs von Kindern zu einer sicheren Umgebung in Gemeinden;
- Vermittlung neuer dauerhafter oder vorübergehender Unterkünfte für Binnenvertriebene und Befriedigung ihrer Grundbedürfnisse.
Die Hauptaufgabe der Stiftung besteht darin, einem Kind dabei zu helfen, die Kontrolle über sein Leben zu behalten und nicht ständig von Hilfe abhängig zu sein. Unsere Priorität ist es, einem Kind die langfristige umfassende psychologische Unterstützung zu bieten, seine Bedürfnisse vollständig zu verstehen und an der Prävention von PTBS oder Überwindung von Kriegsfolgen zu arbeiten.